Projekt „Messias“ – Einladung zum Mitsingen
An alle Freunde des klassischen Chorgesangs
Die Chorvereinigung Liederkranz Marbach und das Orchester Sinfonia Marbach e.V. werden am 7. April 2019 gemeinsam die Teile 2 und 3 des Oratoriums „Der Messias“ von Georg Friedrich Händel zur Aufführung bringen.
Dabei wird es sich um eine bisher wenig verbreitete Fassung des „Messias“ handeln. Kein geringerer als Wolfgang Amadeus Mozart bearbeitete das Oratorium 1789 für den Wiener Aristokraten und Musikförderer Gottfried Freiherr van Swieten. Dieser hatte Mozart schon 7 Jahre zuvor mit den barocken Werken von Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel bekannt gemacht, indem er ihm Handschriften, die er während eines Berlinaufenthaltes gesammelt hatte, zugänglich machte. Außerdem kannte Mozart vermutlich den „Messias“ schon von zwei Aufführungen, die er auf seinen Reisen in London (1764) und Mannheim (1777) gehört hatte.
In den Jahren 1788 und 1789 initiierte ein Freundeskreis musikinteressierter Adliger um van Swieten die Aufführung Händelscher Oratorien in Wien in privatem Kreis. Van Swieten selbst kümmerte sich um zeitgenössische deutsche Textfassungen. Mozart war als Arrangeur beteiligt. Nachdem das Barockzeitalter schon mehr als eine Generation zurücklag, enthielt dieser Auftrag die Anpassung des Werks an die Gegebenheiten der Wiener Klassik, an die aktuelle Musizierpraxis, die Besetzung des klassischen Sinfonieorchesters, das Können der Musiker oder die für die Aufführung zur Verfügung stehenden Solosänger. Dabei wurde zum Teil die Form gestrafft, Solostücke anderen Stimmlagen zugedacht, z.B. dem Basssolisten statt der Altsolistin, Tonarten geändert, vor allem aber das moderne Instrumentarium eingesetzt, z.B. die Klarinetten. Nur selten griff Mozart darüber hinaus in den Notentext ein. Im „Messias“ ersetzte er die letzte Arie durch ein Rezitativ aus eigener Feder.
Alle Chorsängerinnen und Chorsänger, die schon den originalen Messias gesungen haben, werden sich aber auch in der Mozart-Fassung blendend zurechtfinden, denn bei den Chören ließ Mozart bis auf wenige Eingriffe alles beim Alten. Am meisten wird diesen Sängern die unterschiedliche Textunterlegung auffallen.
Die Idee hinter dem aktuellen Projekt ist sozusagen das „Fortsetzung folgt“ einer Serie oder eines Fortsetzungsromans. Am 18. und 19. Dezember singen nämlich die gymnasialen Chöre des FSG Marbach, der Unterstufenchor, der Schulchor und der Eltern–Lehrer-Chor mit Begleitung des Schulorchesters den ersten Teil des Oratoriums in der Kath. Kirche Marbach. Am 7. April folgt dann an gleicher Stelle der zweite und dritte Teil, diesmal ausgeführt vom Liederkranz und der Sinfonia Marbach. Werden Sie Teil dieser spannenden Geschichte!
Die Chorvereinigung Liederkranz Marbach lädt alle Händel- und Mozartfans sowie alle, die gerne in die klassische Vokalmusik einsteigen wollen, zum Mitsingen ein. Die Proben beginnen in diesen Wochen. Kommen Sie einfach donnerstags zum Probenlokal der Chorvereinigung Liederkranz im Musiksaal des Friedrich-Schiller-Gymnasiums. Die Männerstimmen proben von 19.30 Uhr bis 21 Uhr, die Frauenstimmen von 20 Uhr bis 21.45 Uhr. Um dorthin zu finden, muss man aber wissen, dass das Schulgebäude zu den Probenzeiten nicht an den Haupteingängen geöffnet ist. Der Zugang erfolgt über den Schulhof direkt zum Musiksaal 503, der von außen zugänglich ist.
Auskünfte gibt auch die Vorsitzende des Vereins, Frau Beate Löffler, Tel. 07144-8852618.
Anfragen richten Sie bitte online an Webmaster@Liederkranz-Marbach.de
Oder erscheinen Sie einfach zu einer der Proben.